Herr Nielsen erklärt, dass es sich um ein Grundstück handelt, dass sich seit langem im Eigentum seiner Familie befindet, und dass er auf dem Grundstück einen Familienbetrieb führt. Aus seiner Sicht steckt Potenzial für ein größeres Projekt im Grundstück.

Herr Pohl ist der Architekt des Projektes und erklärt, dass für die angedachte Nutzung und Gestaltung ein Bebauungsplan notwendig wäre, da das Vorhaben nicht nach § 34 BauGB genehmigt werden kann. Es geht um das Grundstück August-Bebel-Straße 110 (Pumpenhof), das bis zur Neuen Straße reicht. Auf dem Grundstück befinden sich einige Gebäude aus den 1920er Jahren, die Büros, eine nicht mehr genutzten Werkstatt und Lagerräume beinhalten und teilweise grenzständig stehen. Im Haus an der August-Bebel-Straße befinden sich drei Wohneinheiten und eine Gewerbeeinheit, in der ein Bekleidungsgeschäft eingemietet ist.

Die Fläche soll durch neue Nutzungen und eine teilweise neue Bebauung umgestaltet werden. Ziel ist die Mischung aus Wohnen und stillem Gewerbe an der Grenze. Durch einen Gemeinschaftsraum soll eine generationsübergreifende und soziale Durchmischung gefördert werden. Dazu dient auch die geplante öffentlich nutzbare Durchwegung für Fußgänger und Radfahrer über das Grundstück. Diese stellt – als Garten gestaltet – das Herzstück der Planung dar und soll der Verzahnung mit der Stadt dienen. Insgesamt sollen 16 Wohneinheiten und bis zu sieben Gewerbeeinheiten entstehen. Es gibt planungsrechtlich mehrere Problempunkte: Die Tiefe der Bebauung, die Aufstockung des Lagerschuppens an der Grundstücksgrenze sowie die Dreigeschossigkeit an der Neuen Straße. In der Umgebung finden sich jedoch ähnliche Bebauungen. Das Projekt bietet viel Deckungsgleichheit mit den Aussagen des INSEK 2018.

Herr Wende bittet um Positionierung der Abgeordneten zum Projekt und begrüßt, dass es eine teilweise Entsiegelung der komplett versiegelten Fläche beinhalten würde.

Herr Ksink spricht sich für das Projekt aus, weil es eine Aufwertung von den beiden Straßen aus darstellen würde. Er fragt nach Stellplatzflächen für die Bewohner. Herr Nielsen sagt, dass es wünschenswert wäre, wenn die künftigen Bewohner möglichst kein eigenes Kfz hätten. Es wären aber auch noch Flächen auf dem Grundstück für Stellplätze verfügbar. Auch Herr Tschepe hat die Hoffnung, dass sich zu einem solchen Projekt bevorzugt Menschen ohne eignes Kfz hingezogen fühlen. Vielleicht wird es diesbezüglich zu einem Modell in Fürstenwalde.

Herr Mattigk hat mit Wohlwollen den öffentlichen Weg wahrgenommen. Auf die Frage nach der Barrierefreiheit antwortet Herr Nielsen, dass er eben und dauerhaft geöffnet sein wird.

Herr Fachtan hält eine Gewerbeansiedlung ohne Stellplätze für unrealistisch. Er fragt, ob bereits mit den Nachbarn bezüglich der Erhöhung gesprochen wurde. Herr Pohl erklärt, dass die Erhöhung nur zum eigenen Grundstück erfolgen soll und nicht zum Nachbarn. Der Weg soll befahrbar sein und wird auch einige Stellplätze am Rand aufweisen. Für weitere Stellplätze wären auch weitere Flächen verfügbar. Herr Wende erläutert, dass diese Details nicht heute, sondern im Planungsverfahren geklärt werden müssen.

Herr Fischer hält es im Flächenland Brandenburg für utopisch, von einer geringen Kfz-Zahl auszugehen. Er lobt die gelungene Präsentation und das Projekt. Insbesondere der Bezug zum INSEK lässt den Abgeordneten kaum eine andere Wahl als die Zustimmung. Mit der baulichen Verdichtung wird ein vernünftiger Weg vorgeschlagen.

Auch Herr Geike lobt die gelungene Vorstellung und fragt nach den angedachten Gewerbebetrieben. Herr Nielsen sagt, dass er sein Gewerbe dort aufgeben wird und sich daher mehrere neue Gewerbebetriebe ansiedeln können.

Die Abgeordneten befürworten das Projekt einstimmig.